Was sind Kreidezähne?

Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) stellt eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz dar. Die betroffenen Zähne brechen bereits mit gelblich-bräunlichen bzw. weißlich-cremefarbenen Flecken durch. Was ist der Unterschied zu gesunden Zähnen? Neben der Farbveränderung haben die betroffenen Zähne eine schlechtere Schmelzqualität als gesunde Zähne: Der Schmelz ist weicher und poröser, was häufig zu einem Abplatzen der betroffenen Areale bereits während oder kurz nach ihrem Durchtritt in die Mundhöhle führt. MIH-Zähne sind oftmals stark temperatur- und berührungsempfindlich, was alltägliche Aktivitäten, wie z.B. das Zähneputzen oder Essen und Trinken heißer oder kalter Nahrungsmittel und Getränke schmerzhaft machen kann. Beides führt dazu, dass MIH-Zähne deutlich kariesanfälliger sind als gesunde Zähne und meist schon frühzeitig zahnärztlich behandelt werden müssen.

Therapie der Kreidezähne

Bei einer milden Ausprägung der MIH (ohne Zahnhartsubstanzverlust) wird der Zahnarzt den betroffenen Zahn ähnlich wie einen gesunden behandeln und ihn ggf. mit einer Fissurenversiegelung versorgen. Zusätzlich sollte er bei regelmäßigen Kontrollen im Abstand von etwa 3 -6 Monaten einen hochkonzentrierten Fluoridlack auftragen. Beides sind Maßnahmen, die der Kariesprophylaxe dienen. Ist es bereits zu einem Verlust von Zahnhartsubstanz gekommen, wird der Zahnarzt, abhängig vom Durchbruchzustand des Zahnes und dem Schweregrad des Defektes, eine Füllung aus einem zunächst temporären (z.B. Glasionomerzement) oder direkt definitiven Füllungsmaterial (Komposit) bzw. eine Teil- oder Vollüberkronung (z.B. konfektionierte Stahlkrone, individuell laborgefertigte Krone) des Zahnes empfehlen. In sehr schweren MIH-Fällen kann nach Absprache mit einem Kieferorthopäden auch die Entfernung des betroffenen Zahnes mit anschließendem kieferorthopädischen Lückenschluss sinnvoll sein. Quelle: Zahnärztekammer Nordhrein

Quelle: zdf.de